Menschen mit einer Krebsdiagnose werden oft (auch wenn nicht absichtlich) etikettiert.

Sie werden als "Krebsbetroffene" bezeichnet.

Oder, wenn sie Glück haben, als "Krebsüberlebende".

Oder auch, derzeit besonders in Mode, als "Cancer Thrivers" (Eng. Thriver – jemand, der gedeiht, prosperiert und Erfolg hat).

Ich mochte nie diese Etikettierung. Ich hatte immer ein ungutes Gefühl dabei.

Ich wollte nie als „Krebsbetroffene“ bezeichnet werden.

Der/die Betroffene bedeutet: „Eine Person, der etwas Unerfreuliches widerfährt“. Ich weiß, ich hatte Krebs. Ich brauche nicht immer wieder daran erinnert werden, dass mir etwas Unerfreuliches passiert ist. Was bringt das schon?

Nein, danke.

Und „Krebsüberlebende“ finde ich sogar noch krasser. 

Der/die Überlebende bedeutet: „Eine Person, die (nach einem Unglück) noch am Leben ist“. Sprich: Diese Person ist gerade so, um Haaresbreite dem Tod entgangen. Uff, dieses Mal Glück gehabt!
Für mich ist das keine besonders aufbauende und lebensbejahende Vorstellung.

Nein, danke.

Von allen diesen Begriffen finde ich „Cancer Thriver“ noch einigermaßen akzeptabel. „Cancer Thriver“ bedeutet: "Jemand, der nach einer Krebserkrankung ein erfülltes und glückliches Leben führt". Aber auch hier stört mich das Wort: „Cancer - Krebs“. Warum muss ich dieses Wort mein ganzes Leben lang mit mir herumschleppen?

Nein, danke.

Nur weil eine Krebsdiagnose zu meiner Lebenserfahrung gehört, will ich mich von keinem in eine Schublade stecken lassen. Und ich brauche kein Label. Nein, danke.

(Bitte verstehe mich nicht falsch: Falls Du dich mit einer dieser Bezeichnungen identifizierst, das ist völlig in Ordnung. Du musst mit mir nicht einverstanden sein. ;-))

Und jetzt sage ich Dir, wer Du wirklich bist [FIRST NAME GOES HERE].

Du bist keine Krebsbetroffene.

Du bist keine Krebsüberlebende.

Und Du bist nicht einmal eine Cancer Thriver.

Du bist eine wundervolle Frau, zu deren vielen Lebenserfahrungen auch eine Krebsdiagnose gehört.

Du bist eine starke und mutige Frau, die diese herausfordernde Erfahrung als Katalysator nutzt, um zu Deinem Urvertrauen, Deiner Selbstliebe und Deiner inneren Kraft zurückzufinden.

Du bist eine Frau auf dem Weg zu Dir selbst und Deiner inneren Heimat.

Du bist eine fabelhafte Frau, die so unendlich kraftvoll ist, das sie sich in keine Schubladen stecken lässt und keine Etiketten braucht.

Das ist wer Du bist. ❤️

Ich drücke Dich ganz fest!

Mit Liebe,

Gosia

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